Was für ein Tag heute!
Die Hornisgrinde, der höchste Berg des Nordschwarzwaldes, ist selbstverständlich ein beliebtes Ziel für uns als Mountainbiker – selbst wie heute mitten im Winter mit Schnee. Doch im Winter entfaltet sich hier eine besondere Magie, die gerade für Mountainbiker ein unvergessliches Erlebnis bietet. Eine Tour zur Hornisgrinde ist nicht nur eine Herausforderung für die Fitness, sondern auch ein hervorragendes Training für die Fahrtechnik. Dieser Beitrag gibt euch wertvolle Einblicke in die Besonderheiten der Wintertour, die Geschichte der Region und praktische Tipps für eure nächste Fahrt (vielleicht mit uns).
Die Hornisgrinde: Ein Ort voller Geschichte
Die Hornisgrinde erhebt sich mit 1.164 Metern majestätisch über den Schwarzwald. Doch was viele nicht wissen: Bis 1994 war die Hornisgrinde für die Öffentlichkeit weitgehend unzugänglich, da sie von den französischen Streitkräften als militärisches Sperrgebiet genutzt wurde. Bereits ab 1938 war es militärisches Sperrgebiet zur Flugabwehr. Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel, das nicht nur mit seinen Panoramaausblicken, sondern auch mit seiner faszinierenden Geschichte beeindruckt. Zahlreiche Relikte aus der militärischen Vergangenheit, wie der ehemalige Radarturm, erinnern noch heute an diese Zeit.
Mit der Freigabe der Hornisgrinde für die Öffentlichkeit begann eine neue Ära, in der der Berg nicht nur Wanderern, sondern auch Mountainbikern zugänglich wurde. Gerade im Winter, wenn der Gipfel oft von Schnee und Eis bedeckt ist, bietet sich hier eine spektakuläre Kulisse für Abenteuerlustige (wie ihr oben am Bild erkennen könnt).
Winterliche Herausforderungen und Fahrtechnik-Training
Eine Mountainbike-Tour zur Hornisgrinde im Winter ist kein Spaziergang – aber genau das macht ihren Reiz aus. Besonders spannend sind die gespurrten Bahnrinnen, die oft durch den Schnee entstehen. Diese ähneln den berühmten Rinnen in den Vogesen und sind ein exzellentes Training für das Gleichgewichtsgefühl und erfordern höchste Konzentration. Wer hier sicher fahren will, muss seine Balance perfekt beherrschen und ein Gefühl für die optimale Linienwahl entwickeln. Verlierst du die Spur oder rutscht du weg – musst du wieder mühsam im Schnee anfahren 🙂
Ein weiteres Highlight ist das Training des Zentral-Körper-Schwerpunkt(ZKS). Durch die unebenen und oft rutschigen Oberflächen bist du als Biker gezwungen, deine Körpermuskulatur aktiv einzusetzen, um das Gleichgewicht zu halten. Das schont nicht nur den Lenker („lastarmer Lenker“), sondern verbessert auch die Kontrolle über das Bike in anspruchsvollem Gelände. Gerade für fortgeschrittene Fahrer, die ihre Technik weiterentwickeln möchten, ist die Tour eine ideale Gelegenheit.
Die Route: Von der Vorbereitung bis zum Gipfel
Die klassische Route zur Hornisgrinde beginnt oft in Mummelsee, einem der bekanntesten Ausgangspunkte in der Region. Von hier aus führt ein gut ausgebauter Forstweg Richtung Gipfel. Doch gerade im Winter kann dieser Weg durch Schnee und Eis erheblich anspruchsvoller werden.
Tipps für die Vorbereitung:
- Bike-Ausrüstung: Verwenden Sie wintertaugliche Reifen mit gutem Profil (wir verzichten auf Spikes), da unsere Schwalbe Reifen excellenten Halt auf eisigen Strecken und Schnee haben. Wir fuhren heute übrigens Magic Mary 2.5/29 – nur so nebenbei.
- Bekleidung: Mehrlagige Kleidung und winddichte Jacken sind Pflicht, um sich vor Kälte und Wind zu schützen. Am besten mit Merino Wolle welche eine hervorragende und natürliche Wärmeschicht bietet.
- Sicherheitsausrüstung: Ein Helm ist unverzichtbar, und (Winter)Handschuhe sorgen für einen sicheren Griff am Lenker.
- Proviant: Kalorienreiche Snacks und Wasser sind essenziell, um die Energie während der Tour aufrechtzuerhalten.
Highlights der Tour:
- Mummelsee: Der malerische See ist im Winter oft von einer Eisschicht bedeckt und bietet ein atemberaubendes Panorama.
- Hornisgrinde-Turm: Vom Aussichtsturm aus hat man einen spektakulären Blick über die verschneiten Landschaften des Schwarzwaldes.
- Hochmoor: Das Hochmoor auf der Hornisgrinde ist ein Naturwunder, das auch im Winter seine ganz eigene Schönheit entfaltet.
Die Magie des Winters
Was die Tour zur Hornisgrinde im Winter so besonders macht, ist die Kombination aus sportlicher Herausforderung und unberührter Natur. Der Schnee dämpft die Geräusche, und die klare Winterluft sorgt für eine einzigartige Stimmung. Es ist ein Erlebnis, das nicht nur die Muskeln, sondern auch die Seele anspricht.
Im Winter ist die Hornisgrinde deutlich weniger frequentiert als in den Sommermonaten. Das bedeutet, dass wir gerne die Ruhe der Natur in vollen Zügen genießen – ein Luxus, der in unserer hektischen Welt immer seltener wird. Bei so einem Wetter wie heute ist die Hornisgrinde/Mummelsee allerdings ein ziemlich überlaufener Hotspot. Vorteil: wir Biker umfahren durch unserer gute Ortskenntnis „die Menge der Tagestouristen“ insbesondere am Mummelsee und Seibelseckle.
Fazit
Eine Mountainbike-Tour zur Hornisgrinde (Sasbachwalden) im Winter ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Mischung aus sportlicher Herausforderung, Fahrtechnik-Training und historischer Kulisse macht diese Tour zu etwas ganz Besonderem. Ob Einsteiger oder Profi – hier kommt jeder auf seine Kosten. Nutzen für euch den Winter, um eure Skills zu verbessern und die einzigartige Atmosphäre dieses besonderen Ortes zu erleben. Die nächste Herausforderung bei uns wartet bereits auf euch!
Und hier schliesst sich auch wieder der Kreis: Von der Hornisgrinde bietet sich eine Abfahrt zum Bikepark Sasbachwalden an! Auf diese haben wir allerdings, bedingt durch die Wintersitutation verzichtet.
Insider-Tipp: Besucht unbedingt die Grindehütte und macht Station – der Ausblick , die Gerichte und Kuchen sind ein Erlebnis!
Touren Tipp: Komoot Ausblick Hornisgrinde